Audiobearbeitung mit Audacity – Teil 2: Alle Menüs

Neben den standardmäßigen Menüpunkten wie „Datei“, „Bearbeiten“ oder „Ansicht“ gibt es in Audacity eine Reihe spezifischer Menüs, die speziell für die Audiobearbeitung gedacht sind. Im zweiten Teil werden ausgewählte Funktionen beschrieben, welche für die Digitalisierung von analoger Musik wichtig sind.

Im Menü „Datei“ finden sich neben den üblichen Unterpunkten wie „Öffnen“, “ Projekt Speichern“ oder die Vorlage der „zuletzt geöffneten Dateien“ auch z.B. die Exportfunktion zur Erstellung von MP3-Dateien:

In Audacity bearbeitete Audiodateien werden üblicherweise als Audacity-Projekte gespeichert, welche nicht direkt von Audio-/ Mediaplayern abgespielt werden können. Hierfür muss die Projektdatei in einem Audioformat wie .wav oder .mp3 exportiert werden. Hier die Ansicht unter „Ton exportieren“ und die Auswahl an unterschiedlichen Audioformaten:

Neben MP3 kann auch z.B. im lossless-Format FLAC oder mit dem OggVorbis-Codec exportiert werden. Hier muss man sehen, inwiefern je nach Format die Kompatibilität zu Software-Audioplayern, Hardware-Playern oder Hifi-Bausteinen gegeben ist.

Im Menü „Bearbeiten“ liegen die Standardbefehle wie „Kopieren“, „Ausschneiden“ und „Einfügen“ – welche in diesem Fall dabei die markierten Teile einer Tonspur bearbeiten.

Eine sehr praktische Funktion ist „Nulldurchgang finden“, mit dem eine Stelle in der Tonspur gefunden werden kann, wo das Audiosignal den Nullpegel durchläuft. An diesen Stellen mit Nullpegel kann bei Bearbeitung wie Löschen oder Anfügen ein hörbares Knacken verhindert werden. Es bleibt natürlich auch der Weg über die Vergrößerungsfunktion – manuell soweit heranzoomen, bis in der Auflösung eindeutig zu erkennen ist, wo das Signal den Nullpegel durchläuft.

Über den folgenden Menüpunkt „Ansicht“ kann das Erscheinungsbild von Audacity weiter auf die persönlichen Vorstellungen angepasst werden.

Praktisch: Der Unterpunkt „Verlauf“ zeigt bisherige Aktionen in Listenform, bis zu zehn Bearbeitungen können hier rückgängig gemacht werden:

Das „Transport“ Menü bildet neben den Steuerungsmöglichkeiten der Steuerungs-Icons noch zusätzliche Funktionen ab.

Es kann z.B. das Abspielverhalten von mehreren aktiven Tonspuren bei einer weiteren Aufnahme  oder eine automatisierte Aussteuerung nach Pegellevel eingestellt werden. Für die Digitalisierung analoger Musik haben sich Funktionen wie die „Zeitgesteuerte Aufnahme“ als nicht relevant herausgestellt.

Unter dem Menü „Spuren“ lassen sich einzelne Tonspuren verwalten, zusammenfügen oder auch von Stereo zu Mono umwandeln:

Bei Bearbeitung einer bereits existierenden digitalen Audioaufnahme, aber auch bei Aufnahme über die Audacity-Aufnahmefunktion wird lediglich eine Stereo-Tonspur erzeugt bzw. im Aufnahmefall benötigt. Dies kann über den ersten Unterpunkt „Neue Spur erzeugen“ eingerichtet werden. Es stehen dabei die vier Möglichkeiten Monospur, Stereospur, Textspur oder Zeitspur zur Verfügung.

Arbeitet man mit mehreren Tonspuren gleichzeitig (z.B. wenn man eine ganze Vinylseite in einer langen Aufnahme digitalisiert hat und nun die einzelnen Tracks in jeweils eigene Tonspuren einkopieren möchte) und hat den Spuren entsprechende Bennungen gegeben, bietet der untere Punkt eine Sortierung nach Name oder Startzeit im Arrangement an.

Der Menüpunkt „Erzeugen“ ist für die (Nach-) Bearbeitung von Audiodaten eher weniger wichtig und richtet sich mit den Möglichkeiten zur Erstellung von „weißem Rauschen“ oder dem Einfügen von „Stille“ an den Zusammenschnitt eines Files aus mehreren unterschiedlichen Quellen:

Es können bereits hier im Unterpunkt „Plugins hinzufügen / entfernen“ die Effekteinstellungen für das nachfolgende Menü „Effekte“ verwaltet werden:

Dies geht dort aber ebenso, scheint mehr oder weniger ein Doppeleintrag zu sein – Menüpunkt „Effekte“:


Gerade bei den Möglichkeiten zur Klangverbesserung muss man immer wieder sehen, welche Einstellungen für welches Audiomaterial idealerweise geeignet sind. Ein grundlegende Anwendungen und Möglichkeiten werden im dritten Teil zu Audacity „Teil 3: Die Audiobearbeitung in Audacity“ dargestellt.

Unter „Analyse“ werden verschiedene Möglichkeiten zur Trackanalyse angeboten, welche aber auch nur begrenzt für die Audiodigitalisierung relevant sind:

Hier ebenfalls und zum dritten Mal vorhanden – der Pluginverwalter von Audacity 😉

Unter „Hilfe“ gibt es genau die und die Möglichkeit nach Aktualisierungen der Audacity-Software zu suchen. Die „Schnellhilfe“ und das „Handbuch“ werden bei der Installation von Audacity in englischer Sprache mitgeliefert und können über einen beliebigen Browser durchsucht / angeschaut werden.

Weiter zu Teil 3: Die Audiobearbeitung in Audacity
Im dritten Teil zu Audacity nun die wichtigsten Bearbeitungsschritte bei der Digitalisierung von analoger Musik (in Vorbereitung).